Lulo

Die Lulo (Solanum quitoense). im Spanischen auch Naranjilla genannt, ist eine südamerikanische Kulturpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. In Ecuador. Kolumbien und weiteren Ländern Südamerikas werden in den Bergregionen der Anden zwischen 1.000 und 2.400 m Höhe mehrere Sorten der Lulo angebaut. Eine Wildform ist nicht (mehr) bekannt. Die Pflanze wächst zu einem Strauch von 2 m Höhe mit einer unregelmäßigen Verzweigung heran. Die Blätter können bis zu 50 cm lang werden und haben eine eichenähnliche Form mit gezähntem Rand. Die meisten Blattadern verfärben sich in der Sonne tiefrot und bilden so einen Kontrast zur dunkelgrünen Grundfärbung des Blattes. Sowohl die Blätter als auch die Zweige sind mit starken Stacheln „bewaffnet“.

Im Sommer bilden sich in den Blattachseln traubig angeordnete, sternförmige, weiße Blüten, aus denen im Herbst die Früchte wachsen. Der äußere Mantel der Frucht ist orange-gelb, meist dicht behaart und ähnelt einer Tomate. Das Fruchtfleisch innen ist grünlich gefärbt. Die Pflanze bildet schon im ersten Jahr Blüten und Früchte und kann daher einjährig oder mehrjährig kultiviert werden. Die reifen Früchte werden mit Wässer verdünnt zu einem beliebten und schmackhaften Saft verarbeitet, der in Südamerika populärer ist als Orangensaft. Lulo-Früchte sind auch frisch verzehrt ein Genuss.

 

Der Geschmack ist einzigartig und erinnert an eine Mischung aus Erdbeere, Ananas und Banane. In Europa sind die Früchte nicht oder kaum bekannt. Die Früchte sind bei uns nicht erhältlich, da ihre sehr schnelle Reifung nach der Ernte den Transport erschwert. Die Lulo könnte einen neuen tropischen Geschmack auf unseren Speiseplan bringen, v. a. für die Saftproduktion wird ihr ein Potential ähnlich der Maracuja zugeschrieben. In Mitteleuropa gibt es bislang keine Erfahrungen im kommerziellen Anbau unter Glas - einer der Gründe diese Pflanze als Modellart und Untersuchungsobjekt in unserem Forschungsvorhaben zu wählen. Mehrere Sorten werden hinsichtlich ihres Fruchtertrages und Fruchtqualität im Jahresverlauf miteinander verglichen und der Bestäubungserfolg durch Erdhummeln quantifiziert.